Ein Ereignis-volles Weekend
Nachdem ich am Montag 31.10.05 erfahren habe, dass ich am Donnerstag darauf einen Vortrag halten musste, blieb mir nicht viel Zeit, einen kleinen Bericht über das vergangene Weekend zu schreiben. Eine der Oberärztinnen war ganz „spontan“ von ihrem Vortrags-Datum abgesprungen, weil sie meinte, dass sie sich auf Prüfungen vorbereiten müsse (dabei wusste sie schon seit 3 Monaten, dass sie für dieses Datum eine Präsentation vorbereiten musste...). Auf jeden Fall ging dann die grosse Diskussion los, wer jetzt an ihrer Stelle etwas präsentieren würde. Leider hatten alle anderen eine gute Ausrede, so dass mir nichts Anderes übrig blieb. Hatte dann dafür eine Ausrede, um den ganzen Mittwoch frei zu nehmen;-) Ich habe dann über das Turner-Syndrom geredet, wobei ich hoffe, dass mir das nicht allzu schlecht gelungen ist.
Aber jetzt zurück zum spannenden Teil meines Berichtes. Letztes Weekend habe ich es doch tatsächlich geschafft, einmal auszugehen. Wir waren zu einer Halloween-Party bei einer der Assistenzärztinnen eingeladen. Ist gar nicht so einfach, sich zu verkleiden, wenn man nicht zu Hause ist. Zudem wollten wir nicht einfach eine teure Verkleidung kaufen. Nachdem wir über Gespenst (2 Löcher in einem Leintuch), Cowgirl (very scary...), deutsche Studentinnen mit Schild „Please, speak slowly, we are German“ und und und endlich zu unserem definitiven Plan angelangt waren, hiess es, noch schnell ein paar Sicherheitsnadeln und goldenes Band aufzutreiben. Um 22uhr waren wir dann endlich bereit, als 4 Römerinnen und 1Caesar an diese Party zu gehen. Zum Glück wusste Gaby (die eine aus Germany), wie man einen Sari bindet, so dass wir keine Angst haben mussten, dass wir unterwegs oder noch schlimmer an der Party unsere Togen verlieren könnten. Übrigens müssen die Mädels langsam auch gemerkt haben, dass es einen signifikanten Unterschied zwischen „We are from Germany“ und „I am from Switzerland“ gibt. Auf jeden fall betonen sie jetzt immer für mich, dass sie aus Deutschland, ich aber aus der Schweiz käme.
Auf der Party war es dann sosolala. Die Leute schienen einmal mehr nur auszugehen, um ihr Gehirn in Alkohol zu ertränken. Wir „zivilisierten“ (oder in den Augen der hiesigen Bewohner „langweiligen Studentinnen“) Damen mussten uns dann schon ein bisschen Sorgen um deren Hirnzellen machen, als einer der Assis sogar damit prahlte, dass er danach sogar noch nach Hause fahren würde... Hätte er mir das gesagt, hätte ich ihm wohl ganz schön meine Meinung über ihn mitgeteilt! Auf jeden Fall gingen wir dann um 1:30am wieder nach Hause. Die Party war nicht der Hit gewesen, aber das gegenseitige Einkleiden war doch ganz witzig (wie man an den Photos vielleicht erkennen kann!?).
Am Sonntag waren wir dann bei Dr. Johnny S. zum BBQ eingeladen. Da der grösste Teil des Teams in den kommenden Wochen ausgewechselt wird, lud er alle in sei Haus zum Essen ein. Olivia und ich freuten uns tierisch darauf, endlich wieder einmal in einem zivilisierten Umfeld etwas Gutes zu essen. Die Consultants (die älteren Ärzte also) waren auch super nett und der Gastgeber ist sowieso mein absoluter Liebling. Die Assis und „Oberärzte“ hielten es aber nicht für nötig, sich mit Liv und mir zu unterhalten. Vielleicht findet man die Lösung der Problems in ihrem XX-Karyotyp (für alle Nicht-Mediziner: das meint in ihrem weiblichen Geschlecht)... Ich mache mir ja langsam nicht mehr daraus, habe ich doch vor einem Jahr eine ziemlich ähnliche Erfahrung in Bern machen müssen. Aber das Essen war gut (ich habe sogar 2 Steaks gegessen) und wir mussten nicht einen ganzen Sonntag „zu Hause“ rumhängen.
Die restliche Woche verging dann ziemlich schnell. Gestern trafen wir uns alle noch zu einem Abschiedsdrink in der Stadt (wieder war es so, dass eher die älteren Semester sich mit uns unterhilelten). Habe mich richtig gekrümmt vor lachen, als Dr. Johnny und Dr. Raimond J. uns offenbahrten, dass sie keine Folge von „Desperate Housewives“ ausliessen. Dr. Johnny S. hat sogar zugegeben, dass er die Folgen aufnehmen würde, wenn er einmal ganz dummerweise nicht zu Hause sei, wenn die Folge im TV ausgestrahlt wurde. Ich konnte es natürlich nicht lassen, ihn zu fragen, ob er denn damals auch „Beverly Hills“ und „Melrose Place“ schaute, was er dann ganz ungehemmt mit „Sure I did that, 10years ago“ beantwortete. Dieser Mitte 50iger, Bären-ähnliche Mann, den sich jede Mutter als Pädiater ihrer Kinder wünscht, stieg noch einmal 1m auf meiner „Ich-finde-Dich-so-cool-Skala“ (so konnte ich ihm dann auch verzeihen, dass er am Morgen bei meiner Präsentation eingeschlafen, oder beinahe eingeschlafen war).
Heute ist also schon wieder (ich bin ja immer noch froh, wenn die Tage schnell vorbei sind) Freitag und wir machen uns Gedanken, was wir (5 Mädels) dieses Weekend anstellen werden. Morgen fahren wir wohl zu den Waitomo-Caves (die mit den Glühwürmchen) und am Sonntag, sofern das Wetter sich in 2 Tagen wieder bessert“, werden wir wohl einmal länger an den Strand gehen.
Danach bleibt mir nur noch eine Woche und dann fliege ich für 2 Wochen auf die Südinsel, um dann noch einmal 2 Wochen hier im Spital zu verharren und dann knapp 3 Wochen mit Gäbe auf der Nordinsel herumzufahren (Gäbe, ich freu mich mega, dass ich dir dänn während dä Fahrt mit wiiblichä Senf zu dim Fahrstil chan dezuä gäh!!!).
Tata
Nachdem ich am Montag 31.10.05 erfahren habe, dass ich am Donnerstag darauf einen Vortrag halten musste, blieb mir nicht viel Zeit, einen kleinen Bericht über das vergangene Weekend zu schreiben. Eine der Oberärztinnen war ganz „spontan“ von ihrem Vortrags-Datum abgesprungen, weil sie meinte, dass sie sich auf Prüfungen vorbereiten müsse (dabei wusste sie schon seit 3 Monaten, dass sie für dieses Datum eine Präsentation vorbereiten musste...). Auf jeden Fall ging dann die grosse Diskussion los, wer jetzt an ihrer Stelle etwas präsentieren würde. Leider hatten alle anderen eine gute Ausrede, so dass mir nichts Anderes übrig blieb. Hatte dann dafür eine Ausrede, um den ganzen Mittwoch frei zu nehmen;-) Ich habe dann über das Turner-Syndrom geredet, wobei ich hoffe, dass mir das nicht allzu schlecht gelungen ist.
Aber jetzt zurück zum spannenden Teil meines Berichtes. Letztes Weekend habe ich es doch tatsächlich geschafft, einmal auszugehen. Wir waren zu einer Halloween-Party bei einer der Assistenzärztinnen eingeladen. Ist gar nicht so einfach, sich zu verkleiden, wenn man nicht zu Hause ist. Zudem wollten wir nicht einfach eine teure Verkleidung kaufen. Nachdem wir über Gespenst (2 Löcher in einem Leintuch), Cowgirl (very scary...), deutsche Studentinnen mit Schild „Please, speak slowly, we are German“ und und und endlich zu unserem definitiven Plan angelangt waren, hiess es, noch schnell ein paar Sicherheitsnadeln und goldenes Band aufzutreiben. Um 22uhr waren wir dann endlich bereit, als 4 Römerinnen und 1Caesar an diese Party zu gehen. Zum Glück wusste Gaby (die eine aus Germany), wie man einen Sari bindet, so dass wir keine Angst haben mussten, dass wir unterwegs oder noch schlimmer an der Party unsere Togen verlieren könnten. Übrigens müssen die Mädels langsam auch gemerkt haben, dass es einen signifikanten Unterschied zwischen „We are from Germany“ und „I am from Switzerland“ gibt. Auf jeden fall betonen sie jetzt immer für mich, dass sie aus Deutschland, ich aber aus der Schweiz käme.
Auf der Party war es dann sosolala. Die Leute schienen einmal mehr nur auszugehen, um ihr Gehirn in Alkohol zu ertränken. Wir „zivilisierten“ (oder in den Augen der hiesigen Bewohner „langweiligen Studentinnen“) Damen mussten uns dann schon ein bisschen Sorgen um deren Hirnzellen machen, als einer der Assis sogar damit prahlte, dass er danach sogar noch nach Hause fahren würde... Hätte er mir das gesagt, hätte ich ihm wohl ganz schön meine Meinung über ihn mitgeteilt! Auf jeden Fall gingen wir dann um 1:30am wieder nach Hause. Die Party war nicht der Hit gewesen, aber das gegenseitige Einkleiden war doch ganz witzig (wie man an den Photos vielleicht erkennen kann!?).
Am Sonntag waren wir dann bei Dr. Johnny S. zum BBQ eingeladen. Da der grösste Teil des Teams in den kommenden Wochen ausgewechselt wird, lud er alle in sei Haus zum Essen ein. Olivia und ich freuten uns tierisch darauf, endlich wieder einmal in einem zivilisierten Umfeld etwas Gutes zu essen. Die Consultants (die älteren Ärzte also) waren auch super nett und der Gastgeber ist sowieso mein absoluter Liebling. Die Assis und „Oberärzte“ hielten es aber nicht für nötig, sich mit Liv und mir zu unterhalten. Vielleicht findet man die Lösung der Problems in ihrem XX-Karyotyp (für alle Nicht-Mediziner: das meint in ihrem weiblichen Geschlecht)... Ich mache mir ja langsam nicht mehr daraus, habe ich doch vor einem Jahr eine ziemlich ähnliche Erfahrung in Bern machen müssen. Aber das Essen war gut (ich habe sogar 2 Steaks gegessen) und wir mussten nicht einen ganzen Sonntag „zu Hause“ rumhängen.
Die restliche Woche verging dann ziemlich schnell. Gestern trafen wir uns alle noch zu einem Abschiedsdrink in der Stadt (wieder war es so, dass eher die älteren Semester sich mit uns unterhilelten). Habe mich richtig gekrümmt vor lachen, als Dr. Johnny und Dr. Raimond J. uns offenbahrten, dass sie keine Folge von „Desperate Housewives“ ausliessen. Dr. Johnny S. hat sogar zugegeben, dass er die Folgen aufnehmen würde, wenn er einmal ganz dummerweise nicht zu Hause sei, wenn die Folge im TV ausgestrahlt wurde. Ich konnte es natürlich nicht lassen, ihn zu fragen, ob er denn damals auch „Beverly Hills“ und „Melrose Place“ schaute, was er dann ganz ungehemmt mit „Sure I did that, 10years ago“ beantwortete. Dieser Mitte 50iger, Bären-ähnliche Mann, den sich jede Mutter als Pädiater ihrer Kinder wünscht, stieg noch einmal 1m auf meiner „Ich-finde-Dich-so-cool-Skala“ (so konnte ich ihm dann auch verzeihen, dass er am Morgen bei meiner Präsentation eingeschlafen, oder beinahe eingeschlafen war).
Heute ist also schon wieder (ich bin ja immer noch froh, wenn die Tage schnell vorbei sind) Freitag und wir machen uns Gedanken, was wir (5 Mädels) dieses Weekend anstellen werden. Morgen fahren wir wohl zu den Waitomo-Caves (die mit den Glühwürmchen) und am Sonntag, sofern das Wetter sich in 2 Tagen wieder bessert“, werden wir wohl einmal länger an den Strand gehen.
Danach bleibt mir nur noch eine Woche und dann fliege ich für 2 Wochen auf die Südinsel, um dann noch einmal 2 Wochen hier im Spital zu verharren und dann knapp 3 Wochen mit Gäbe auf der Nordinsel herumzufahren (Gäbe, ich freu mich mega, dass ich dir dänn während dä Fahrt mit wiiblichä Senf zu dim Fahrstil chan dezuä gäh!!!).
Tata
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Dr. Grill-Johnny
römische Umkleidekabine (MC mit dunklem Kopf...)
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