Taupo, 21.-23.12.05
Bei eigentlich schönem Wetter verliessen wir Napier Richtung Taupo. Auf halber Strecke kam dann schon der erste Adrenalin-Stoss: auf der völlig unbewohnten Strecke merkten wir, dass das mit dem Benzin ein bisschen knapp werden könnte. Und noch schlimmer: mit dem Handy hatte man keinen Empfang!!! Als schon das Warnlicht aufzuleuchten drohte, kamen wir an eine (ziemlich verlassen aussehende) Tanksäule an. Und wie es sicht gehört, war diese natürlich AUSSER BETRIEB. Langsam wurde ich nervös. Dachte ich doch, dass das Adrenalin erst kommen würde, wenn ich aus dem Flugzeug springen würde. Wir fuhren also weiter und als das Warnlicht nun endgültig aufleuchtete, wurden wir von einer kleinen Tankstelle gerettet. Mann, das hätte echt ins Auge gehen können.
In Taupo angekommen, empfing uns Regen und Kälte und es sah doch ziemlich schlecht aus für unseren geplanten Fallschirmsprung. Aber wenigstens schien das Backpacker ein Treffer gewesen zu sein, bis ich von hinten angesprochen wurde: „hi, Marie-Claire“. Der kalte Schauer durchfuhr meinen Körper und da stand SIE, Nadine aus New Plymouth. Zum Glück konnte ich dann Gäbe auf Französisch erklären, wieso ich plötzlich so bleich war.
Jeden Tag versuchten wir, skydiven zu gehen. Am 22.12. war es dann endlich soweit. Gäbe hatte zwar anfangs auch springen wollen, aber eben (wenn es dann hart auf hart kommt), ich musste das dann doch alleine machen. Am Flugplatz angekommen, schien das Wetter vielversprechend: stahl blauer Himmel! Nachdem wir dann aber eine Stunde auf einen Bus voll Mitspringern warten musste, zog langsam das schlechte Wetter auf. Um 13:40 Uhr war es dann aber trotzdem soweit: Skoty (mein tschechischer Tandem-Fallschirm-Pilot) hatte mich fertig angezogen und wir sassen alle eng aneinander im Flieger. Nachdem er mir immer wieder versucht hatte, mit Sprüchen Angst zu machen, kamen wir auf 12000ft an, ich immer noch die Ruhe in Person. Die Türe wurde geöffnet und die 2 Kandidaten vor mir sprangen hinaus. Dann war ich an der Reihe. Meine Füsse waren schon aus dem Flugzeug, als Skoty mich wieder zurückzog: Das rote Licht leuchtete auf. Wir flogen einige Runden, aber alles half nichts und wir mussten „ungesprungen“ landen. Das durfte ja wohl nicht wahr sein. Ich hatte schon ein bisschen Adrenalin gekostet und dann das:-/// Mussten also wegen schlechter Wetterverhältnisse wieder landen. Skoty meinte dann, ich hätte jetzt wenigstens einen gratis Rundflug über Taupo gehabt (und das so nah an einen unbekannten geschnallt, dass ich nicht einmal gleichzeitig mit ihm einatmen konnte). Schlechter Trost.
Am 23.12. wartete ich den ganzen Tag: den ersten Termin hatte ich um 10uhr, den zweiten um 14uhr und dann wurde alles für diesen Tag abgesagt. Am Morgen war ich ja noch ganz zuversichtlich gewesen, weil der Himmel stahlblau war. Nur leider wehte ein fieser Wind, der mir wieder alles vermasselte. Ich hoffte dann einmal mehr auf das Gute-Laune-Geheimrezept, joggen zu gehen. Doch als ich da dem See entlang gegen den Wind kämpfte, war dieser auf einmal so stark, dass es mich sogar umgeweht hat *das schreibe ich nun, um Gäbe den Wind aus den Segeln zu nehmen; bin mir sicher, dass er diese kleine „Malöör“ sonst gegen mich verwenden würde*.
24.12.05 7:00am, stahlblauer Himmel, kein Wind, Fazit: es musste einfach klappen mit dem Skydiven. Um 8uhr musste ich ins Taupo Tandem Skydiving (TTS) Center anrufen, um mir das Ok zum Sprung geben zu lassen. Da ich ja im Moment nach dem Motto„no risk, no fun“ lebe, habe ich an diesem Tag auch ausgiebig gefrühstückt. So fuhren wir also zu Taupo’s Flugplatz, wo ich mich wieder von Skoty einkleiden liess. Da hier schon Weihnachten war, wollte ich das volle Programm mit Freiflug DVD, 24 Flug-Photos und T-Shirt. Skoty machte dann noch ein paar Sprüche von wegen ich solle mich nicht zu früh freuen, es würde ev. auch heute nur für’s Füsse-Lüften reichen. Aber dann wurde es ernst: Noch ein letzter Blick in die Bord-Kamera für’s Exit-Photo und ab gings. DER HAMMER! Wir wurden den ganzen Flug lang von Camera-Mann Liam (UK) begleitet. Genuss pur über Taupo’s See (auf dessen Fläche Singapour Platz hätte) zu springen, den weltweit grössten, von Menschenhand gepflanzten Wald zu sehen und einfach nur zu fliegen. Skoty musste wohl auch nach dem selben Motto wie ich leben, denn er konnte es sich nicht verkneifen, meinen Magen an seine Grenzen zu bringen, indem er mit „unserem“ Schirm dem Rollercoaster Konkurrenz machte.
Die Landung war dann sanfter als ich gedacht hätte. Aber ich muss wohl übers ganze Gesicht gestrahlt haben, als ich da unten ankam. War ziemlich erstaunt, wie unnervös ich da oben gewesen war, einfach nur verblüfft über die Aussicht, Genuss pur. Ein brutal schönes Weihnachtsgeschenk an mich selber.
Leider hat aber auch an diesem Tag die Technik ein bisschen versagt, so dass die 24 Photos vom Flug nicht gemacht worden waren. Aber ich hatte ja das Erlebnis (,das Exit-Photo aus dem Flugzeug und den DVD vom Flug)!
Gäbe wartete während dieser Zeit (ganz artig?!) in der Drop-Zone auf mich.
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die rettende Tankstelle
aber jetzt mussten wir auf die Tankanzeige schauendas Regen-Programm: der Waikato River
der erste Anlauf mit dem Skydiving: Gäbe waretet geduldig
trotz bitterer Enttäuschung: die Laune liess ich mir auch nach Landung mit dem Flugzeug nicht verderben!
dann ging es hart auf hart (musste zuerst von Skoty angezogen werden):
hoffentlich machten die das richtig mit dem Falten der Schirme:-/
dann ging es ab in die Lüfteund noch ein letztes Mal Haka
die (Bruch-)Landung